Mittwoch, 22. Dezember 2010

4. Advent: Gottesdienst aller Projekte


 Anlass ist der Gottesdienst, den wir am 19.12 gefeiert haben. Es wurden Badehandtücher und Spiegel an alle aus den Projekten: "Vila da barca", "Icuí" und "Iaca" verteilt. Dies war nur aufgrund von zahlreichen Spenden möglich.






Übersetzung der Dankeskarte aus Belém, Brasilien:

Liebe Freunde und Familien,

Am vergangenem Sonntag, dem viertem Advent haben wir hier in Belém  in der Kapelle der luth. Gemeinde (Paróquia Evangélica da Confisao Luterana em Belém, PCLB) einen besonderen Gottesdienst mit allen Kindern, Jugendlichen und Frauen aus unseren Projekten gefeiert.

Die aus Miriti (Holz aus der Region) gefertigte Krippe fand sich in einem selbstgemachten Hafen wieder.
Am Boden war echtes Wasser zu finden, in dem Kleine Boote schipperten.
Jedes Jahr gibt es ein bestimmtes Symbol:
Dieses Jahr ist es ein Spiegel.
Denn Jesus sagt, dass wir alle Ebenbilder Gottes sind. Und wenn wir in den Spiegel schauen, dann sehen wir uns, jeder sich selbst.
250 Spiegel baumelten und hingen in der gesamten Kapelle. Am Weihachtsbaum, ebenfalls aus "Miriti", an Geländern, an der Krippe.
Schon als die Kinder in die Kapelle kamen, sahen sie wie sich die bunten Lichter im Wasser spiegelten.
Es war fast kein Platz mehr, denn so viele Menschen waren gekommen, um die Lebensfreude der Kinder zu teilen.
Die Kinder dem Projekt "Vila da Barca" tanzen und spielten "Stille Nacht" auf den Flöten.
Die Musikgruppe "IACA" tanzte einen Regionaltanz, die Kinder aus dem Stadtteil "Pedreira, hier machten die Lesung und halfen beim Verteilen der Spiegel.
Zusammen haben wir alle mit Iva Rothe unsere vier Weihnachtslieder gesungen, die wir vorher fleißig geübt haben.
Zum Schluss gab es noch ein leckeres Essen und die Badehandtücher wurden verteilt.
Einige Kinder schlugen anderen gleich vor, diese beim nächsten Besuch  am Fluss zu benutzen.

Mit den Spenden, die Sie als Freunde und Familien gegeben haben, wurde diese Zusammenführung der 3 verschiedenen Projekte unserer Kirchengemeinde und das Verteilen von den Spiegeln und vorallem dem Badehandtüchern möglich.
Im Namen der gesamten Gemeinde und den Projekten möchten wir DANKE sagen und eine schöne Weihnacht wünschen.
Mögen Sie zur Ruhe kommen und die Hoffnung in sich neu entzünden lassen, die die Ankunft des Jesuskindes mit sich bringt.
Und noch einmal, HERZLICHEN DANK!


Edney Silva Paiva, Präsident der PCLB


Cibele Kuss, Pastorin der PCLB

Montag, 13. Dezember 2010

Advent in Deutschland & Schulbesuch

In der schon weihnachtlich geschmückten Kapelle
Noch kurz:
Medea und ich haben einen kulturellen Abend über den Advent in Deutschland gemacht:
Wir haben etwas über den "Lebendigen Adventskalender", Nikolaus und das Knusperhäuschenbacken erzählt.
Das Märchen heißt hier nicht "Hänsel und Gretel, sondern "Joan e Maria". Wir mussten lachen.
Uns war es wichtig die besinnliche Stimmung zu verbreiten, die für uns der Advent ausmacht.
Danach gab es ein kleines Knusperhäuschen für jeden und ein Lob für uns für den schönen Abend, bei dem man mal zur Ruhe kommen konnte. Das tat gut !

Wir 2 haben auch die Schule besucht, in der meine ehemalige Gastmama Antónia arbeitet.
Es ist eine Schule der Regierung Brasiliens. Das bedeutet, dass die Ausbildung "besser" ist, aber vorallem ist die Schule mit mehr Sachen ausgestattet.
So gibt es beispielsweise:
Einen Arzt, Krankenschwester, Zahnarzt, Krankensation, Sozialarbeiter etc.
Wir haben uns in den höheren Klassen vorgestellt und viel viel Aufmerksamkeit bekommen.
Es war spannend sich in den Pausen ein wenig mit den Schüler/innen zu unterhalten. Was sie über Deutschland denken und welche Fragen sie uns bezüglich Brasilien stellen:
Hast du schonmal Acai gegessen (die regionale Frucht): Klar, hab ich!
..
Diese Schule war meiner Meinung nach besser ausgestattet als meine Schule, auf der ich mein Abi gemacht habe. Wie die Qualität des Unterrichtes ist, kann ich nicht wirklich sagen, dazu habe ich zu wenig gesehen, aber interessant ist, dass auch alle Lehrer Prüfungen machen müssen, um dort einen Job zu bekommen.
Bis vor ein paar Jahren war es noch so, dass nur Kinder von Eltern, die bei der Regierung arbeiten, dort zur Schule gehen konnten, das hat sich nun geändert.
"Zum Glück wird nun ausgelost, wer diese Schule besuchen darf.", so meine Gastmama.
Die Schulen von den einzelnen Bundesstaaten sollen "schlechter" sein. Noch habe ich keine gesehen, aber das wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn dort gehen die meisten Kinder zur Schule. Die Realität dort ist eine anderen.
Diese war nur eine von 15 staatlichen Schulen in ganz Brasilien.


Ich wünsche Euch allen eine schöne, aber vorallem ruhige Adventszeit.
Ich mach mir jetzt einen Tee und plane meine Ferien, die ich im Januar haben werde.
Mehr Fotos sind wie immer unterm dem Fotolink rechts am Rand. (Alltag und anderes)

Riesen Sause, ab ins Schwimmbad !



Mein Alltag momentan ist ein schneller. Ich werde bei jeder Sache, die ansteht gefragt, ob ich mitmachen möchte und da ich gerne meine Hilfe anbiete, bin ich fast nur zum Schlafen und Frühstücken in meiner Wohnung. Aber das macht mir überhaupt nichts, weil ich mich hier wirklich sehr wohlfühle!

Besonders berührt hat mich auch der Jahresausflug des Projektes im Stadtteil Icuí.
Am Samstag vorm 3. Advent sind wir mit dem VW-Bulli der Gemeinde nach Icuí gefahren, um die Kinder abzuholen. Wir waren ein bisschen spät dran und das haben uns die Kinder auch gleich unter die Nase gehalten.
An dem Ausflug konnte jeder teilnehmen, dessen Eltern eine Einverständniserklärungen unterschrieben haben.
Auf der Hinfahrt ins Schwimmbad wurden nochmal lauthals die Weihnachtslieder gesungen. Da habe ich ein Gänsehautgefühl bekommen.
Angekommen gab es erstmal ein Frühstück für jeden. Wir mussten aber noch auf den Bademeister warten, aber zum Glück gab es auch einen kleinen Spielplatz damit die Kinder ihre überschüssige Energie rauslassen konnten.
Als der Startschuss fürs Schwimmen und die Rutsche gegeben war ging es rund.
Fast keiner der Kinder konnte schwimmen. Allgemein haben hier viele Menschen sehr viel Angst vor dem Wasser.
Eigentlich komisch, wenn man bedenkt, dass es hier die Region mit dem meisten Süßwasser der Welt ist.
Das Becken war nicht tief und außerdem gab es ja auch noch eine Rutsche.
Da wurden wir "Tias (Tanten)" durchs Becken gezogen und mit auf die Rutsche geschleppt.
Das alles wurde von einer Vereinigung organisiert.
Verschiedene Kirchen und Projekte können mit ihren Kindern teilnehmen.
Es wurde Reis mit roten Bohnen (Feijao) gereicht und es gab Saft aus Plastiktüten.
Erst aufbeißen und dann ausschlürfen. Ich verstehe nicht, warum man das macht, da es eine Sauerei geben kann, dachte ich...aber nein die Kinder haben mich positiv überrascht.
Als sich der Tag mit viel lachenden Gesichtern und ausgetopten Kindern dem Ende neigte, gab es für jeden noch eine kleine Aufmerksamkeit. Ein Schachspiel, eine Puppe, ein Auto oder Tschtennisschläger.
Es haben nicht alle Kinder teilgenommen, die sonst immer im Projekt sind.
Das hat verschiedene Gründe: Zeit oder Unwissenheit.
Aufgefallen ist mir, dass viele Geschwister mit waren.
Diese Familien kennen das Projekt schon länger oder fühlen sich mehr mit ihm verbunden und nehmen deswegen auch an anderen Aktivitäten teil, die außerhalb der gewohnten Zeiten stattfinden.
Deswegen ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, besonders die Eltern oder Verantwortlichen über solche Sachen zu informieren. Oft kommen Kinder spontan vorbei und vergessen dann, was bald ansteht, so kann ich mir es zumindest denken, denn auch ich war mal so.

Dezember


Iva übt die Lieder ein



Natal está chegando !

..Weihnachten kommt..

Ja,
Die Vorweihnachtszeit, eine hektische, farbenfrohe, glitzernde und warme Sache dieses Jahr für mich.
In den 3 verschiedenen Projekten bereiten wir uns schon fleißig auf unseren Weihnachtsgottesdienst vor, der am 4.Advent, also am 19.12 in der Kapelle der Gemeinde sein wird.
Iaca-Gruppe macht Spiegel
Dort werden alle Kinder und Jugendlichen der verschiedenen Projekte aus den Stadtteilen, Icuí, Vila da Barca und Pedreira zusammenkommen.
Wir versuchen vier Weihnachts-und Adventslieder auswendig zu lernen.
Wir bekleben und bemalen Holzrahmen aus denen Spiegel gefertigt werden sollen, von denen jedes Kind im Gottesdienst eins bekommen wird.
Dieser Gottesdienst findet jedes Jahr statt und die Kinder, die regelmäßig zu den Projekten kommen, kennen ihn auch schon und die Vorfreude ist groß.
In jedem Jahr gibt es auch ein Geschenk der Gemeinde für jedes Projektkind.
In diesem Jahr wird es ein Handtuch sein. Ich habe einen Spendenaufruf per Rundmail an alle Freunde und Bekannte geschickt:

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Liebe Freunde,

Der Advent kommt und meine ev. luth. Kirchengemeinde hier in Belém im Budesstaat Pará in Brasilien steckt Mitten in den Vorbereitungen dafür.
Wir kämpfen immer für die Gesundheit, Bildung, Sicherheit, Sport und Vergnügen unserer Kinder in den verschiedenen Projekten, Vila da Barca, Icui und Iaca.
Das besonders die Kinder in unserer Gesellschaft Priorität haben, ist nicht nur zu Weihnachten wichtig, sondern immer.
Aber im Advent und zu Weihnachten merken wir am meisten welche Kleinigkeiten fehlen.
Wir wollen jedem Kind dieses Jahr ein Badehandtuch schenken.
Ein sehr nützlicher Gegenstand für jeden Einzelnen, den sie sich aber mit ihren Geschwistern und Eltern oftmals teilen müssen.
Diese Geschenke werden jedem Kind am 19.12 in einem Weihnachtsgottesdienst gegeben.
Sie werden von Spendengeldern gekauft und von uns hier in der Kirchengemeinde eingepackt.
Ein Handtuch wird 10 Reais (ca.4 Euro) kosten und wir werden 250 Badehandtücher verschenken.

Ein schönes Weihnachtsgeschenk, das man mal jemand anderen schenken kann in diesem Jahr, auch wenn man das Kind nicht kennt.
Ich denke, dass das eine wirklich gute Sache ist.
Eine schöne Aufmerksamkeit für jedes Kind, das zugleich aber auch nützlich ist.
Ich, meine Kirchengemeinde hier, aber besonders die Kinder werden sich sehr darüber freuen, wenn viele Leute bereit sind, ein bisschen, eine Kleinigkeit eben, abzugeben und zu spenden.

Und das geht so:
- eine Email mit dem Spendenbetrag an mich mit Betreff, Adventsspende
- ich werde es weiterleiten und dann die Kontonummer durchgeben.

Im Anhang zu dieser Email ist das Originalschreiben auf portugiesisch und einige Fotos aus den Projekten und von den Kindern, die dieses Geschenk bekommen werden.

Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit und sende liebe Grüße aus Belém,

Ellen

(Paróquia Luterana, Belém)
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